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 PERSONEN | ||
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           | Flavius Claudius Iulianus (Apostata) Zitate
          über Iulianus Ammianus
          Marcellinus „[Es]
          zogen alle, die im Palast grösseren Einfluss besassen - bereits als
          gelehrte Professoren der Schmeichelkunst - seine richtigen
          Entscheidungen und ihre erfolgreiche Durchführung ins Lächerliche.
          In ihrer faden Art und Weise liessen sie Äusserungen laut werden wie
          ‚Dieser Ziegenbock, der gar kein Mensch ist, macht sich durch seine
          Siege unbeliebt.’. Sie hechelten Iulianus durch, weil er behaart
          war, und nannten ihn eine ‚geschwätzigen Maulwurf’, einen
          ‚Affen im Purpurmantel’ und einen ‚griechischen Federhelden’
          und ähnliches mehr. Wie Klingelmänner liessen sie sich vor den Ohren
          des Kaisers vernehmen, der solches und ähnliches gern hörte, und
          versuchten, seine Leistungen mit unverschämten Reden zu überschütten.
          Sie schellten ihn lässig und furchtsam und einen Stubenhocker, der
          seine Taten umsonst mit gefälligen Worten ausschmücke.“ Ammianus
          Marcellinus „Er war etwas leichtsinnig, zügelte jedoch diese Eigenschaft durch eine sehr sinnvolle Einrichtung: Er gestattete nämlich, ihn zurechtzuweisen, wenn er vom richtigen Weg abwich. Er war etwas geschwätzig und konnte nur selten seine Zunge im Zaum halten. Der Erforschung von Vorzeichen war er allzu ergeben und schien in diesem Punkt dem Kaiser Hadrian gleichzukommen; mehr abergläubisch als ein wirklicher Beobachter heiliger Handlungen, schlachtete er schonungslos unzählige Tiere, so dass man schon annahm, es werde nicht mehr genügend Rinder geben, wenn er aus Persien zurückkehre. Beifall des Volkes freute ihn. Auch bei nichtigen Anlässen haschte er unbeherrscht nach Beifall, und in seinem Streben nach Volkstümlichkeit neigte er dazu, selbst mit Unwürdigen zu reden." Ammianus
          Marcellinus "Denn er verfasste recht annehmbare Gesetze, die unbedingte Gebote und Verbote aussprachen, doch gab es auch einige Ausnahmen. Zum Beispiel war das Gesetz zu hart, das den christlichen Lehrern der Rhetorik und Grammatik jede Lehrtätigkeit untersagte, wenn sie nicht zum Götterkult überträten. Auch jenes Gesetz war unerträglich, welches zu Unrecht gestattete, in den Gemeinschaften der städtischen Stände Nichteinheimische oder solche Personen aufzunehmen, die von diesen Vereinigungen durch Privilegien oder durch ihre Geburt weit geschieden waren. Ammianus
          Marcellinus "Seine
          Gestalt und sein Gliederbau waren folgendermassen: Er war mittelgross,
          sein Haar war weich und wie gekämmt, und er trug einen struppigen,
          spitz zulaufenden Bart. Seine funkelnden Augen waren hübsch und
          liessen auf einen scharfen Verstand schliessen. Die Augenbrauen waren
          zierlich, die Nase sehr gerade, der Mund etwas zu gross, und die
          Unterlippe hing etwas herab. Sein Hals war kräftig und gebogen, die
          Schultern waren muskulös und breit. Vom Kopf bis zu den Zehen war
          sein Gliederbau symmetrisch, und aus diesem Grund verfügte er über
          Kraft und war ein guter Läufer.“ | 
 Münzportrait des Kaiser Iulianus, wo er durch seinen Philosophenbart eher wie ein assyrische König wirkt | |
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