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STAAT
Die Volksversammlungen


CONCILIA PLEBIS

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Comitia centuriata

Das comitium centuriatum (Zenturiarkomitium, Zenturienversammlung) ist schon alleine dem Namen nach militärischen Ursprungs. Im 6./5.Jh.v.Chr. hatte Rom in puncto Armee das Hoplitensystem der Etrusker übernommen. Das Antreten des Gesamtheeres auf dem Marsfeld - militärische Versammlungen innerhalb des pomeriums (rituelle Stadtgrenze) waren verboten - wurde in den Zwölftafelgesetzen unter der Bezeichnung comitiatus maximus erwähnt. Die Gliederung erfolgte in centuriae (Zenturien).

Da jeder Soldat Rüstung und Waffen selbst zu bestreiten hatte, erfolgte die Aushebung nach dem Vermögenszensus. Dementsprechend verteilten sich die Stimmgewichte bei den Zenturien ungleichmässig, d.h. ohne Rücksicht auf die Kopfzahl, denn die als Besitzlosen eingestuften machten etwa ein Drittel der damaligen römischen Bevölkerung aus. Die Stimmgewichte lauteten: 18 Ritterzenturien, 80 Zenturien erster Klasse, je 20 Zenturien zweiter, dritter und vierter Klasse sowie 30 Zenturien 5. Klasse und 5 Zenturien Besitzlose; in Summe 193 Zenturien.

Die reichsten Römer hatten durch den Vermögenszensus praktisch immer die Mehrheit. Abgestimmt wurde der Reihe nach beginnend bei den eques (Ritter) und den einzelnen Klassen. War eine Mehrheit erreicht, so wurde nicht mehr weitergestimmt. Dies führe dazu, dass nach der ersten Infanterieklasse meist niemand mehr befragt wurde.

Dabei hatte die Zenturienversammlung über gewichtige Entscheidungen zu befinden. In ihr wurde über Krieg und Frieden abgestimmt, die Magistrate (später nur die hohen) gewählt, Gesetzesbeschlüsse gefasst und über Staatsverbrechen geurteilt. Mit der Umgestaltung der römischen Armee und der Schaffung der Tributarkomitien, ging das Recht der Wahl der niederen Magistrate und die Gesetzesabstimmung auf die neue, nach Verwaltungsbezirken gegliederte Versammlung über. Zuständig blieb das Gremium weiter für Entscheide im militärischen Bereich sowie bei hoheitlichen Verbrechen, Verbannungen und als Berufungsinstanz beim Mord.

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Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


Quellen: J.-C.Fredouille "Lexikon der römischen Welt", H.Pleticha & O.Schönberger "Die Römer", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)