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STAAT
Der Kaiser


IDEE
FUNKTION
TITULATUR
Arbeit
Leben
Nachfolge
Caesarenwahn

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Einleitung

Die Idee der Alleinherrschaft, war seit der Vertreibung der Könige, in Rom verpönt. Ausser in Notzeiten, während derer ein Dictator auf sechs Monate ernannte werden konnte, gab es keine gewichtigen Ämter mit Alleinvertretungsanspruch. Die Kontrolle durch einen Amtskollegen war tief im politischen Bewusstsein der Römer verankert.

Die Erfordernisse nach dem Ende des Bürgerkrieges liessen in Octavian die Erkenntnis reifen, dass nur die Herrschaft einer Person das Reich vor neuerlichen inneren Wirren retten konnte. Die moderne Geschichtsschreibung setzt dann auch den Beginn des Kaiserreiches mit der Ernennung Octavians zum Augustus an.

Leben und Arbeit der Caesaren waren schon zu deren Lebzeiten vielzitierte Quellen der Diskussion. Die Zusammenarbeit mit dem Senat gestaltete sich oft schwierig und das Gremium pendelte zwischen schmeichlerischer Anbiederung und blankem Hass für den Regenten.

Je nach persönlicher Prägung kamen die Licht- und Schattenseiten der einzelnen Kaiser zum Tragen. Einige nutzten ihr Amt zum Ausleben ihrer privaten Gelüste und schufen sich damit zahlreiche Feinde. Aber auch die fähigen Verwalter und weitsichtigen Lenker hatten es schwer, wurde ihr sinnvoller Beitrag von den Zeitgenossen oftmals nicht erkannt.

Die Nachfolgeregelung gestaltete sich oftmals schwierig. Gerne sah man sich als Begründer einer neuen Dynastie. Doch bildete die reguläre Erbfolge nur einen geringen Teil der Nachfolger im Amt. Das System der Adoption hatte sich einige Zeit bewährt. Die meisten Kaiser wurden jedoch im Zusammenhang mit militärischen Ereignissen von den Soldaten ausgerufen. Eine ganze Epoche brachte auf diese Weise mehr oder minder kurzlebige Herrscher hervor.

Das Ende des weströmischen und später des byzantinischen Reiches markierte aber nicht das Ende der Kaiseridee. Nachdem man vom Universalkaisertum abgegangen war (z.B. Karl V.) und sich die Nationalstaaten etabliert hatten [persönliche Bemerkung: leider], etablierten sich in einigen von ihnen Kaiserreiche (Österreich, Deutschland, Frankreich unter Napoleon, Victoria als Kaiserin von Indien, der Zar von Russland). Aber auch anderswo übte die Kaiseridee noch Faszination aus, wie man an Brasilien, Mexiko, China, Japan, Äthiopien und der Zentralafrikanischen Republik sehen kann. 

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Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

 
 

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(PL)