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Der Acheron

Der Acheron - laut antiker Etymologie der „Fluss des Stöhnens“ - ist ein bitterer, schlammiger Unterweltstrom, den man sich im Gebiet des Sonnenuntergangs dachte. Mit der Erweiterung des geografischen Horizonts, rückte der Acheron stetig nach Westen. Zunächst in Thesprotien (Gebiet nordwestlich von Griechenland), liess man ihn später in Nordwesteuropa fliessen. Neben dem Kokytos war der Acheron der zweite grosse Strom, der die Unterwelt nach aussen hin begrenzen sollte.

In Personifikation erscheint Acheron als Sohn der Sonne und der Erde und war mit Orphne verheiratet. Da er die Titanen bei ihrem schweisstreibenden Kampf gegen die olympischen Götter mit Wasser versorgte, wurde er in einen Fluss verwandelt und in die Unterwelt verbannt. Eine andere Geschichte nennt ihn einen Sohn der Ceres, der das Tageslicht nicht vertrug und deshalb freiwillig in die Unterwelt ging.

In der etruskischen Weissagekunst gab es die libri Acherontici (Acherontische Bücher), welche wohl Angaben zum Totenkult enthielten. Die Römer folgten im wesentlichen dieser griechischen Denktradition und stellten das Wort in die Reihe der Synonyme für die Unterwelt. Mit der Redewendung „über den Acheron gehen“ meinte man nicht nur das Sterben an sich, sondern auch ausweglose Situationen ohne Hoffnung auf Rettung.

In der Realität wird im erwähnten Thesprotien ein Fluss Acheron genannt, der sich durch den Sumpf Acherusia windet, den Nebenfluss Kokytos aufnimmt und in das Ionische Meer mündet. Das bitter schmeckende Wasser und die giftigen Ausdünstungen des Sumpfes liessen in der Antike die Menschen annehmen, es handle sich um einen Ausfluss aus der Unterwelt. Neben diesem Acheron, sind auch weitere Flüsse dieses Namens in der Antike bekannt gewesen (u.a. in Unteritalien und am Peloponnes).

Der Acherusische See

Der Acherusische See ist eines der weniger bekannten Gewässer der Unterwelt. Die Seelen der Verstorbenen gelangten einerseits über den Acheron zum See, andererseits wurden sie vom Phlegethon hereingespült. In jedem Fall sollten sie nach der Ankunft sich um Vergebung bemühen und sich rituell reinigen um für die weitere Reise gerüstet zu sein. Somit stellte das Gewässer einen Ruhepol dar, an dem man eine gewisse Schuld „abwaschen“ konnte.

In der Realität bildete der Fluss Acheron - wie bereits oben angedeutet - tatsächlich einen See, an dessen Ufer das Totenorakel von Ephyra lag. Noch in der Antike verlandete das Gewässer und wurde zum Acherusischen Sumpf. Heute wird in dem Gebiet Reis angebaut.

Hercules musste bei seinen 12 Taten auch in die Unterwelt hinabsteigen


Quellen: E.Simon "Die Götter der Römer", W.Vollmer "Wörterbuch der Mythologie", H.Gärtner "Kleines Lexikon der grch. & röm. Mythologie", "Der kleine Pauly"

 

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(PL)