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Die Religion der Römer

Über die wichtigsten religiösen Vorstellungen der Römer sind wir heutzutage recht gut durch Malereien, Tempel und literarische Zeugnisse informiert. Allerdings existiert kein zusammenhängendes Werk oder eine Gesamtdarstellung aus antiker Sicht. Die Religion der Römer lässt sich nicht in ein starres theologisches System, wie wir es etwa bei den monotheistischen Religionen kennen, einordnen. Es gab weder eine geschlossene heilige Schrift noch Religionsstifter oder Propheten. Die antiken Religionen waren tief in den Erscheinungen der Natur verwurzelt und entwickelten sich erst unter dem Einfluss der Zivilisation weiter, ohne jedoch ihren ursprünglichen Charakter völlig zu verleugnen.

Die Anfänge römischer Religionsvorstellungen gehen auf älteste Urformen theologischer Beschäftigung, z.T. noch aus indoeuropäischer Zeit, zurück und verschmolzen im Laufe der Zeit mit bäuerlichen Fruchtbarkeitsriten. Durch die theologische Offenheit wurden immer wieder Gottheiten und Kulte von fremden Kulturen übernommen. So entwickelte sich eine komplexe Vorstellung von Kulten, Riten, Mysterien und Götterwelten. Diese Komplexität bewirkte auch eine religiöse Toleranz, welche die Eingliederung fremder Gebiete in das Reich wesentlich erleichterte.

Erst mit der weiteren Verbreitung einer monotheistischen Religion begann das religiöse Weltbild der Römer zu schwanken. Das Christentum stellte eine Herausforderung für das theologische System dar, da an eine Assimilierung im Rahmen der bestehenden Religionspraxis nicht zu denken war. Nach Jahrhunderten der Gleichgültigkeit und Duldung, sowie zwei Verfolgungsperioden wurde das Christentum schliesslich Staatsreligion und bald darauf wurden alle "heidnischen" Kulte verboten und ihre Anhänger als minderwertige Elemente der Gesellschaft diffamiert und durch eine dogmatisch ausgerichtete Rechtssprechung gnadenlos verfolgt und zu Tode gebracht. Der religiöse Eifer, der zuvor den Christen zu schaffen machte, wurde nun dazu eingesetzt, alle Welt zum neuen Glauben zu bekehren. Von den antiken "heidnischen" Religionen sind unbedingt die religiösen Vorstellungen der "Heiden" des Früh- und Hochmittelalters - vor allem unter slawisch-ostelbischem Einfluss - zu trennen.

Hercules mit Keule, Bogen, Pfeilköcher & über die Hand geworfenes Löwenfell
auf einem Medaillon des Maximianus Herculius

ex commentario periodico "money trend"12/2002, p.19,2


 

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(PL)