Version LVII

PERSONEN
Politiker


.

M.VALERIUS CORVUS

zurück zur
Namensübersicht

zurück zur
Übersicht Personen

zurück zum Index

Marcus Valerius Corvus
* 371 v.Chr.
+ nach 271 v.Chr.
Dictator 343 v.Chr.; Konsul der Jahre 348, 346, 343 & 335 v.Chr.

Herkunft

Marcus Valerius Corvus wurde 371 v.Chr. geboren war ein Mitglied der weitverzweigten gens Valeria. Sein cognomen (Sippenname) wurde der späteren historischen Tradition nach zu lat. corvus (Rabe) gestellt, der ihm als Vogel der Göttin Iuno in einem Zweikampf als Militärtribun im Jahr 349 v.Chr. mit einem hühnenhaften Kelten beigestanden sein soll, doch existierte der Sippenname schon zuvor. Den Konsularfasten nach hiessen sowohl Vater als auch Grossvater mit Vornamen Marcus.

Karriere

Im Jahre 348 v.Chr. wurde er in für das Amt sehr jungen Alter von 23 Jahren in den Konsulat gewählt. Sein Amtskollege war der vierfache und erfahrene Marcus Popillius Laenas. Drei weitere Konsulate folgten in den Jahren 346 v.Chr. mit Gaius Poetelius Libo Visolus, 343 v.Chr. mit Aulus Cornelius Cossus Arvina und 335 v.Chr. mit Marcus Atilius Regulus Calenus.

In seiner zweiten Amtszeit konnte er über die Volsker - deren Stadt Satricum er niederbrennen hatte lassen - triumphieren, in der dritten über die Samniten und in seiner vierten über die Stadt Cales. 343 v.Chr. aus dem Konsulat heraus wegen seiner Popularität bei den Soldaten zum Dictator bestimmt konnte er in diesem und im darauffolgenden Jahr die meuternde römische Besatzung von Capua beruhigen, indem er die lex Valeria martialis (Gesetz über die Möglichkeit des Anrufens der Komitien bei der Durchsetzung der Polizeigewalt durch die Magistrate gegenüber römischen Bürgern) durchbrachte. Damit brauchten die Meuterer keine Strafe mehr zu fürchten. 332 und 330 v.Chr. beaufsichtigte er als Interrex die Wahlen zu den stadtrömischen Magistratsämtern.

Tod

Die spätere geschichtliche Tradition schmückte seine Biografie aus und verschmolz die Ämter seines Sohnes mit ihm. Der Grund lag schlicht darin begründet, dass Marcus Valerius Corvus das für die Antike aussergewöhnliche Alter von wenigstens 100 Jahren erreichte. Er starb hochbetagt und geachtet friedlich auf seinem Landgut als civis et patris familiae optabile exemplum (wünschenswertes Beispiel eines Bürgers und Familienvaters) nach dem Jahr 271 v.Chr.

Nachhall seines Lebens

Als Nationalheld wurde Marcus Valerius Corvus sogar noch von Augustus geehrt, der ihm eine Statue samt Inschrift errichten liess. Bekannte  Schriftsteller lobten seine Eigenschaften und führten ihn gerne als Musterexemplar römischer Trugenden an, wie folgendes Zitat aus Cicero, Über das Alter 17 beweist:

"Marcus Valerius hat jedenfalls, wie uns erzählt wird, diese Neigung bis zum hundertsten Jahr weitergepflegt: Als sein eigentliches Leben längst vollbracht war, lebte er als Bauer auf dem Lande; [...] und in höchstem Alter war er umso glücklicher als in den mittleren Jahren, weil er noch mehr Ansehen genoss, aber weniger strapaziöse Arbeit hatte; das Ansehen aber ist die Krone des Alters."

Von Marcus Valerius haben sich leider keine Portraits erhalten.


Quellen: P.Matyszak "Geschichte der römischen Republik", "Der kleine Pauly"

 

Sie wollen Fragen stellen, Anregungen liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!

(PL)