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Marcus Aurelius Antoninus (Caracalla)

Herrschaft und Wirken III (Partherkrieg)

Nach dem blutigen Abschluss seiner Inspektionsreise in Ägypten kehrte Caracalla nach Antiochia zurück um die Massnahmen für seinen geplanten Feldzug gegen die Parther abzuschliessen. Die Vorbereitungen hatten bereits zwei Jahre zuvor begonnen, als sich Caracalla in Kleinasien aufgehalten hatte. An der Donau waren zusätzlich 16.000 Mann zusammengezogen worden, die wie makedonische Soldaten ausgerüstet und gekleidet waren. Zwischenzeitlich waren die Garnisonen verstärkt worden. Frisch geschlagene Münzen sorgten für die Besoldung der Soldaten und die Nachschubwege wurden gestrafft.

Im Frühsommer 216 hatte der Kaiser die ansehnliche Streitmacht von acht Legionen zusammengezogen. Auch der Angriffszeitpunkt war gut gewählt. Im Partherreich herrschte wieder einmal Bürgerkrieg zwischen zwei Thronkandidaten. Vologaeses V. hielt die Hauptstadt Ctesiphon und den Süden Mesopotamiens besetzt, sein Kontrahent Artabanus V. hatte sich im persischen Hochland eingenistet.

Caracalla nutzte diesen Zwist und verbündete sich zunächst mit Artabanus. So hätte sich Vologaeses einem Zweifrontenkrieg gegenübergesehen. Der Kaiser wollte diese Allianz noch mit der Heirat von Artabanus’ Tochter stärken, doch kam es nicht dazu. Caracalla zögerte nicht lange und schlug los. Der völlig unvorbereitete Artabanus wurde im Gebiet östlich des Tigris überrannt.

Die römische Armee zog sich daraufhin ins nordmesopotamische Edessa zurück, um zu überwintern. In seinem Hauptquartier beschäftigte er sich neben den Planungen für das weitere Vorgehen mit Jagdausflügen und Wagenrennen. Seine Ziele in Armenien hatte er jedoch nicht erreichen können. Der ehemalige Klientelstaat war der römischen Kontrolle endgültig entglitten.

Während im Osten der Krieg noch in vollem Gang war, zogen in Rom bereits die dunklen Wolken einer Intrige auf. Da Caracalla im Feld stand, war das Kommando über die in Rom befindlichen Truppen Flavianus Materinianus übertragen worden. Dieser war von einer Verschwörung gegen den Kaiser unterrichtet worden. Als Hauptverdächtiger galt der Präfekt der Prätorianergarde Marcus Opellius Macrinus. Unverzüglich verfasste er eine Warnung und schickte sie mit der Post in den Osten. Der Brief gelangte in das Hauptquartier und landete bei Iulia Domna, die sich während der Auseinandersetzungen um die Korrespondenz kümmerte, oder vielleicht auch bei Macrinus selbst. Dort endete auch der Postweg. Aus welchen Gründen auch immer, der Inhalt wurde Caracalla nie zur Kenntnis gebracht.

Büste des Caracalla
excollectione imaginum W.Tungsten (c) incognitus


Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser"

 

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(PL)