Version LX

MILITÄR
Die Legionen des Imperiums


VII CLAUDIA
VII GEMINA

zurück zur
Legionsübersicht

zurück zum
Heeresindex

zurück zum
Militärindex

zurück zum Index

LEGIO VII GEMINA (FELIX)

Aufstellung & Aushebung

Die Legion wurde am 10. Juni 68 n.Chr. als legio VII Hispana durch Kaiser Galba in Spanien aufgestellt. Dadurch erhielt sie den Spitznamen legio VII Galbiana; zwischenzeitlich nannte man sie wegen der Herkunft auch legio VII Hispana. Die Nummerierung fusste auf der interessanten Tatsache, dass es in Spanien die legio VI Victrix gab und der Kaiser in spe einfach eine Nummer drauflegte. 70 n.Chr. formierte Vespasianus die Legion unter Einbeziehung von Soldaten der aufgelösten legio I Germanica mit dem Beinamen Gemina (Zwillinge) versehen. Später trat zeitweise als zweiter Beiname Felix (glücklich) hinzu, der jedoch unter Septimius Severus endgültig durch pia (pflichtbewusst) abgelöst wurde. Das Symbol der Legion ist leider nicht überliefert worden.

Stützpunkte & Lager

Die Soldaten wurden aus Spanien nach Rom entsandt um dann im pannonischen Carnuntum (Petronell) ihr Lager aufzuschlagen. und die nach Spanien verbrachte X Gemina zu ersetzen. Nach den Einsätzen im Bürgerkrieg wurde die Einheit zurück an die Donaugrenze geschickt. Ein vorübergehender Einsatz in Germania Superior ist ebenfalls möglich. 74 n.Chr. scheint die Einheit jedoch wieder in Spanien auf um ihr Standlager für Jahrhunderte in Legio (Leon) aufzuschlagen. Möglicherweise stand das Hauptkontingent der Legion während der Regierung des Marcus Aurelius in Hispalis (Sevilla) - dem Zentralort von Anadalusien. Ende des 4.Jh.n.Chr. war Legio immer noch der Hauptstützpunkt.

Einsätze

Der Zweck ihrer Aushebung lag in der Beteiligung am Bürgerkrieg der Jahre 68/69 n.Chr.. Folglich begleitete sie Kaiser Galba bei seinem Marsch auf Rom. Um nicht den Verdacht eines Soldatenkaisers zu erwecken, wurde die Legion danach an die Donaugrenze geschickt. Nach der Ermordung Galbas schlug sie sich zunächst auf die Seite Othos; nach dessen Selbstmord gehorchte sie dem Vespasianus. Otho forderte die Legion an, um gegen Vitellius zu kämpfen, doch traf die Truppe zu spät am Schlachtfeld ein. November/Dezember 69 erfocht sie in Norditalien für Vespasianus dann doch noch den Sieg und marschierte ein zweites Mal in Rom ein.

Mit dem Abzug der anderen Legionen aus Spanien fungierte die VII Gemina als die zentrale Verwaltungsstütze der hispanischen Provinzen. Ihre Soldaten wurden auf der gesamten Halbinsel verteilt eingesetzt. Einzelne Kontingente kamen jedoch auch bei Feldzügen abseits von Spanien zum Zug. Domitianus schickte die Legion gegen den aufständischen Statthalter von Obergermanien - Antonius Saturninus - doch erreichte sie trotz Eilmärschen die Provinz zu spät um bei der Niederschlagung helfen zu können.

119 n.Chr. gingen 1000 Mann der Truppe nach Britannia, um gegen einfallende Stämme aus dem Norden zu kämpfen. Möglicherweise wurden sie auch für den Bau des Hadrianswalls herangezogen. Ein in Judaea gefundener Grabstein eines Legionärs der VII Gemina legt nahe, dass ein Kontingent auch in den Jahren 132 bis 136 bei der Niederschlagung des Aufstandes von Bar Kochbar mitgewirkt hat. Unter Antoninus Pius stand eine Teileinheit in Mauretania gegen die Mauren im Felde, die sogar nach Andalusien übergesetzt hatten.

Unter Septimius Severus scheint ein Teil der Legion gegen den Usurpator Clodius Albinus eingesetzt worden zu sein, da er der Einheit den Beinamen pia (pflichtbewusst) verliehen hatte. Aufgrund einer Inschrift in Wiesbaden wird angenommen, dass ein Kontingent 235 n.Chr. im Germanenfeldzug des Severus Alexander diente.

Ab diesem Zeitpunkt lässt sich die Legionsgeschichte nicht mehr verfolgen. Mitte des 3.Jh.n.Chr. erhielt Spanien mit der VI Hispana möglicherweise eine zweite Legion zugeteilt. Bei der Invasion der Westgoten, Wandalen und Sueben 409 n.Chr. müsste die VII Gemina theoretisch die Hauptlast der Verteidigung getragen haben. Möglicherweise wurde sie in dieser Zeit derart vernichtend geschlagen, dass es zu keiner Reorganisation kam.

Personal

68/69 n.Chr. eroberte der Legionskommandant Antonius Primus gleich zwei Mal Rom innert 14 Monaten. Zwischen 86 und 89 n.Chr. kommandierte der spätere Kaiser Trajan die Legion.

Legionär der hohen Kaiserzeit


Quellen: Y.LeBohec "Die römische Armee", livius.org

 

Sie wollen Fragen stellen, Anregungen liefern oder sich beschweren?
Dann klicken Sie auf meine Kontaktseite!

(PL)