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Tierhetzen

Die Tiere der Arena

Die Tiere selbst stammten aus allen Teilen der Reiches. Die Statthalter hatten diesbezüglich für Nachschub zu sorgen. Dazu kamen Händler, die sich auf den Tierimport - besonders aus Indien - spezialisiert hatten.

Der Bedarf war enorm und das Angebot konnte die Nachfrage nie ganz befriedigen. Allein Sulla liess 100 Löwen in der Arena frei herumlaufen um sie von afrikanischen Bogenschützen erlegen zu lassen. Pompeius "verbrauchte" in fünf Tagen an die 20 Elefanten, 300 Löwen und mehr als 400 andere afrikanische Tiere. Caesar konnte 40 Elefanten und 400 Löwen aufbieten.

Von Augustus selbst wissen wir, dass er in seiner Zeit als Kaiser 26 Tierkämpfe veranstalten liess, bei denen etwa 3500 wilde Tiere den Gemetzeln zum Opfer fielen. Im Zuge des zweiten  Triumphs über die Daker soll Kaiser Trajan bis zu 11.000 Tiere bei den Spielen eingesetzt haben. Allerdings ist hierbei mit einem grossen Anteil von Rotwild zu rechnen.

Der letzte uns bekannte derartige Masseneinsatz fand im Jahre 248 unter Philippus Arabs statt. Damals fanden 30 Elefanten, 10 Elche, 10 Tiger, 60 Löwen, 50 Leoparden, 10 Hyänen, ein Nashorn, ein Flusspferd, 10 Giraffen, 20 wilde Esel und 40 wilde Pferde den Weg in die Arena. Trotz dieser vereinzelten Mengen darf nicht vergessen werden, dass die meisten Tierkämpfe zwischen wenigen Exemplaren (meist zwei) ausgetragen wurden.

Die Tiere bei privaten Veranstaltungen

Für die Tierkämpfe bei privaten Veranstaltungen ausserhalb der Arena kamen vor allem Vögel und Hunde zum Einsatz. Katzen scheinen dagegen eine Ausnahme bei diesen Kämpfen gewesen zu sein. Auf grosse Tiere musste man schon aus Platz- und Sicherheitsgründen verzichten.

Kampfhähne wurden bereits eigens gezüchtet. Pausianias vermeinte die besten Hähne kämen aus Rhodos. Plinius d.Ä. fügt noch jene aus Tanagra hinzu und verweist solche aus Medien und der Chalkis in die zweite Garnitur. Varro hingegen bestätigt zwar die Schönheit und Kampfeslust der Tiere, ist jedoch davon überzeugt, dass sich die letzteren drei nur ungenügend züchten lassen. Man legte damals bereits grossen Wert auf Stärke und Aussehen der Tiere.

Ebenso wie die Hähne züchtete man Wachteln und richtete sie für die Schaukämpfe ab. Ein Kuriosum stellt hingegen der Einsatz von Kranichen dar, wie Plinius d.Ä. berichtet. Diese Kämpfe wurden von den Exemplaren derart heftig ausgefochten, dass man sie an lange Ketten legen musste um zu verhindern, dass sie einerseits wegflogen, andererseits ihren Kampf ins Publikum trugen.

 

Auch Tiger waren
beliebte Gegner
in der Arena.


Quellen: H.Pleticha, O.Schönberger "Die Römer", M.Fitta ""Spiele und Spielzeug in der Antike"

 

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(PL)